Panzer Farm

Geschichte

Die Sammlung der Denkmäler der militärischen Technik „ARES”

Zuerst waren die Motorräder aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges dran, dann kamen die aus der Epoche stammenden Fahrzeuge, Transporter, Amphibien und verschiedener Art „historischer Schrot”. Endlich ist die Zeit gekommen, Panzer zu gewinnen. Unsere Kindheit war von der Fernsehserie „Vier Panzersoldaten und ein Hund” geprägt und der aus diesem Film stammende Panzer „Rudy 102” hat uns sehr gefallen – erinnerte sich in einem Presseinterview der Stanisław. – Wir wollten einen solchen Panzer besitzen. Und wir haben ihn. Ein T-34, genau, wie in der Fernsehserie – gerettet vor seiner Ausschlachtung. Die Kęszycki-Sammlung mit ihren historischen Fahrzeugen begann vor über 30 Jahren zu entstehen.

Zu den Kinderträumen sind sie in den 90-er Jahren zurückgekehrt, als die militärische Ausrüstung aus den alten Heeresbeständen für die Zivilbevölkerung zugänglich wurde. Dann begannen sie die historische Sammlung zu bilden. Da sie mit Hilfe der Flüsterpropaganda Informationen rausgeschickt haben, dass sie nach Panzer, gepanzerten Transporter usw. suchen, sind von überall die Angebote gekommen. Als sie mal eine Nachricht bekommen haben, dass in der Tschechei aus den alten Heeresbeständen ein Halbkettenfahrzeug (Schützenpanzerwagen) OT-810 – also ein auf Basis des deutschen Hanomag Sd.Kfz 251 gebautes Fahrzeug, das nach dem Jahre 1945 immer noch in der Tschechoslowakei mit originalen deutschen Teilen hergestellt war – bestellten wir es nach Warschau. Sie haben die Ausrüstung von der Agentur für Heeresgut und von privaten Sammler gekauft. Manche Fahrzeuge sind aus dem Ausland eingeführt.

Dank der vielen Kontakte im Ausland haben sie viele wertvolle Exponate gekauft oder durch die Erteilung der finanziellen Garantien beim Kauf vermittelt. Im Jahre 2003 führten sie aus Frankreich einen leichten Aufklärungspanzer TKS ein. Das (damals) einzige Waffenexemplar des Polnischen Heeres der Zwischenkriegszeit in Polen übergaben sie an das Museum des Polnischen Heers. Im gleichen Jahr führten sie nach Polen weitere Unikaten der Heeresfahrzeuge ein: die Tankette TK3, Artilleriekettenschlepper C2P, Citroën Kegresse (in der privaten Sammlung der polnischen Heeresausrüstung, deren Eigentümer Adam Rudnicki ist). Schon in den 90-er Jahren übergaben sie unentgeltlich viele Exponate an das Museum des Weißen Adlers in Skarżysko Kamienna.

Die außergewöhnliche militärische Sammlung der Brüder Kęszycki besitzt auch ein Exemplar eines aus dem Jahre ca. 1890 stammenden s.g. Schiebepanzers Typ Krupp-Krauson, der als Vorfahr der Panzer bezeichnet werden kann – er ist das älteste Exemplar der Ausrüstung. Es gibt noch mehr Juwelen. In den 80-er Jahren wurden sie Eigentümer eines aus der Fernsehserie für Jugendliche „Pan Samochodzik“ stammenden Fahrzeuges, d.h. eines VW Schwimmwagens. Sie kauften es von der Witwe eines Sammlers, der das Fahrzeug für die Filmzwecke ausgeliehen hat. Renoviert, in Stand gesetzt, erfreut die Besucher immer noch. Ein außergewöhnliches Exponat stellt die legendäre Kanone 155 mm „Longtom” dar.

Bald bereicherte sich die Sammlung um weitere echte Raritäten. Leider, nicht alle in einem guten Zustand. Sie erforderten eine Renovierung. In vielen Fällen ist das eine große Herausforderung, nicht nur finanziell, doch vor allem meritorisch und technisch, da nach den Voraussetzungen sollten die Altfahrzeuge und alle anderen noch in Betrieb gesetzt werden. Sie sollten fahren!

Die Fundgrube des Wissens und der Erfahrung waren für sie die ausländischen Museumsanstalten. Sie besuchten sie, beobachteten, tauschten ihre Erfahrungen aus. Da sie über eine große Zahl der Kontakte mit den größten Sammler der Welt verfügten, haben sie auch die Möglichkeit bekommen, die für die Fahrzeuge benötigten Renovierungsarbeiten von höchster Qualität besser kennenzulernen und manche Dokumentationen in Original zu erwerben. In Anlehnung an diese waren sie imstande den Fahrzeugen „das zweite Leben“ zu schenken. Die Kontakte bringen Früchte bis heute.

Die Panzerfarm

Als die militärische Sammlung immer größer wurde und die Exponate jeden freien Raum um das Haus in Warschau ausgefüllt haben, ist die Entscheidung gefallen: wir suchen einen neuen, für die Sammlung entsprechenden Platz. Nicht weit, 30 km von Warschau entfernt, finden sie im Jahre 2002 ein 15 ha Grundstück in Chrcynno bei Nasielsk, wo noch vor kurzem eine Raketenabwehreinheit des Warschauer Pakts stationierte. An diesem Ort gründen sie ein Zentrum für Geschichte für alle, die sich für militärische Angelegenheiten interessieren. So entstand die familiäre Panzerfarm.

In den Wäldern und auf Abwegen entstanden Hallen, in den das militärische Arsenal der Familie Kęszycki untergebracht ist. Kasernen, Bunker, Luftschutzräume, Schützengraben, Flugabwehrstellungen und Schießstände für Kurz- und Langwaffen, als Überreste von der militärischen Einheit, bilden hier das einzigartige, militärische Klima der Panzerfarm und die militärische Kollektion, bestehend hauptsächlich aus Militärfahrzeugen, einschließlich gepanzerte Monster, die aus der Vergessenheit gerettet und wieder zum Leben gebracht wurden, schafft eine Reihe von Möglichkeiten, die Freizeit ungewöhnlich zu verbringen. Die Farm der Familie Kęszycki stellt die ideale Stelle nicht nur für die Liebhaber der Geschichte und Militär dar, aber auch für solche, die ihre Freizeit außergewöhnlich verbringen wollen und die extremen Herausforderungen lieben. Schon seit mehreren Jahren werden auf der Farm die Integrationsveranstaltungen im militärischen Stil organisiert.

Das Museum für die Denkmäler der Militärtechnik

Breite berufliche Kontakte, die Zusammenarbeit mit Landes- und Auslandsmuseumsanstalten und die mit ihnen verbundenen zahlreiche Edukationspläne und –Projekte fruchteten im Jahre 2007 durch die Entstehung der Stiftung für Schutz der Militärdenkmäler und im Jahre 2008 durch die Entstehung des Museums. Die Militaria bilden eine Sammlung der Denkmäler der Heerestechnik „Ares” und seitdem sind sie ein Teil der Sammlungen des Kęszycki-Museums der Denkmäler der Heerestechnik.

Das Museum funktioniert auf Grundlage der Ordnung – entsprechend Art. 6 Abs.1 Ges. vom 21. November 1996 über Museen – abgestimmt am 22.10.2008 durch den Minister für Kultur und nationales Erbe und eingetragen in das bei dem Minister geführte Register. Es erfüllt alle durch Gesetz bestimmten Anforderungen und die durch das Gesetz auferlegten Verpflichtungen.

Das Museum der Denkmäler der Heerestechnik schloss die Etappe „Museum im Aufbau” ab und eröffnete am 28.05.2010 die fortdauernde Ausstellung. Dies geschah während I. Internationalen Militär-Oldtimer-Treffens, veranstaltet durch die Stiftung und das Museum. Dadurch – nach dem Gesetz über Museen – wurde am 19.10.2012 durch den Minister für Kultur und nationales Erbe die neue Museumsordnung abgestimmt.

Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf alle, die sich für Militaria interessieren – ohne Rücksicht auf die Größe und Position. Mehrere Jahre Aufenthalt im Ausland ließen viele Kontakte aufzunehmen, die bis heute andauern und wahre Fruchte in Form von gepanzerten Raritäten bringen. Die Sammlungen werden systematisch um neue Exemplare erweitert, die auf dem Wege der Erforschung oder der Einfuhr von den weitentfernten Ecken der Welt, wie zum Beispiel die aus Südafrika eingeführten Panzer hier gebracht wurden:

  • Sherman M4A1 76(W)
  • Stuart M3A1
  • A34 Comet

In der letzten Zeit erweiterten sich die Sammlungen des Museums u.a. um einen schweizerischen Panzer 68/88 und um einen Wagen für die technische Versorgung auf seinem Fahrgestell; Original-Jagdpanzer Hetzer, Panzer IS-2 (der in der Warteschlange zur Renovierung steht), M113 Lynx, NSU Kettenkrad.